Therapiepraxis Birkenbach
Therapiepraxis Birkenbach;
Therapiepraxis Birkenbach
Therapiepraxis Birkenbach;

Tiergestützte Aktivitäten

(Quelle : TaBTiere als Begleiter, Anette Bull, www.tiere-als-beqleiter.de)


Ergebnisse aus Untersuchungen

Kinder mit regelmäßigem und emotional positiv geprägtem Kontakt zu Tieren sind empathischer auch anderen Kindern gegenüber. (Gebhardt nach Porsky)
Kinder haben ähnliche sichtbare, messbare Hinströme, wenn sie Kleintiere versorgen bzw. hegen und streicheln, wie sie auftauchen, wenn sie selbst „gehegt werden. (Fine, USA)
Für Kinder ist die Entdeckung von Gemeinsamkeiten, was Lebensäußerungen (Essen, Schlafen, Ausscheiden, Krankheit, Sterben), aber auch Gefühlsäußerungen betrifft, ein Schlüssel für ihre Beziehung zu Tieren. So weit wie es ihnen gelingt, die Tiere wahrzunehmen (Gefühle, Bedürfnisse etc.) werden sie es auch bei sich selbst üben und die Übertragung auf andere üben.
Dazu schreibt Ciompi: ..‚ dass zumindest die höheren Tiere über praktisch dieselbe grundlegende Affektskala verfügen, wie sie auch dem Menschen eigen ist: Furcht, Angst, Wut, Trauer, Langeweile, Gleichgültigkeit, Schmerz und Unlust auf der einen, Freude, Liebe, Anhänglichkeit und Zärtlichkeit, frohe Aufmerksamkeit, Erwartung, Erregung, Übermut und Lebenslust auf der anderen Seite sind bei höheren Tieren — und für feinere Beobachter sogar bei recht niedrigen wie etwas kleinen Säugern oder Vögeln — fast oder ganz gleichartig zu erkennen wie beim Menschen.“
Tiere allgemein erreichen beim Menschen eine emotionale Ebene, die auf der Mensch zu Mensch-Ebene nur schwer erreicht werden kann.

Beispiele

Ein Kind oder ein Demenzkranker welche keinen Kontakt zu Menschen aufnimmt, beginnt plötzlich mit dem Hund zu kommunizieren. Der Patient im Wachkoma dreht sich bewusst mit dem Kopf zum an der Seite gelagerten Hund oder strahlt, wenn der Hund in den Raum kommt.
Der Einsatz eines Hundes als Brücken- und Bindeglied im therapeutischen Rahmen ist durchaus sinnvoll und hilfreich für ein weiteres therapeutisches Vorwärtskommen Durch die Anpassungs- und Lernfähigkeit des Hundes ist das „Einsatzgebiet“ sehr flexibel und vielseitig.
Tiere geben Menschen direkte Rückmeldung auf ihr Verhalten. Sie BEWERTEN nicht. Sie interessieren sich nicht für die Geschichte, das Problem, die für Menschen sichtbaren Behinderungen o. ä. Tiere reagieren ihren Bedürfnissen und Gewohnheiten entsprechend. Wenn sich die Kinder sich an die „Tier-Regeln“ halten (evtl. unter Anleitung), dann spüren sie, wie verlässlich und vorhersehbar die Tiere reagieren (Beispiel „Rassel“ zum Hühner rufen)
Bei der Arbeit mit Tieren steht nicht das Problem des Klienten sondern das Tier im Vordergrund. Die Konfrontation „Krank/Problembehaftet — Gesund“ wird aufgeweicht.
Tiere kommunizieren mit Körpersprache. Dies ist die uns vertrauteste Kommunikationsform, (Säuglingszeit). Intuitiv wissen die meisten Kinder/Menschen die Körpersprache der Tiere zu deuten, wenn sie sich Zeit und Ruhe nehmen, diese zu beobachten.
Der Einsatz von Tieren für therapeutische Zwecke ist in Deutschland unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Gefördert wird dies durch eine immer größere Zahl an belegbaren Wirkungen der praktischen Arbeit, aber auch durch den ständigen Fortschritt der wissenschaftlichen Forschung in den betreffenden Bereichen. Hemmend wirken sich vor allem zwei Dinge aus: die noch kaum vorhandene Akzeptanz durch Kranken- und Pflegekassen und fehlende verbindliche Richtlinien für die Ausbildung und Arbeit. Es ist also noch immer ein Bereich, in dem Tier­therapeuten selbst dafür verantwortlich sind, ihre Arbeit sinnvoll und inhaltsreich zu konzipieren und in der Praxis erfolgreich zu realisieren.

Voraussetzung für den therapeutischen Einsatz

Es sollte eine schriftliche Einverständniserklärung des Patienten, eines Erziehungsberechtigten oder des Betreuers vorliegen, in der der Einsatz des Hundes genehmigt wird. Wie der Patient zu Tieren im Allgemeinen und Hunden im Speziellen steht beziehungsweise vor der Erkrankung stand, muss abgeklärt werden.
Bei Einsätzen in Einrichtungen muss die Heimleitung und das Pflegepersonal um Erlaubnis gebeten beziehungsweise informiert werden.
Ein derart anspruchsvoller Einsatz eines Hundes erfordert eine fundierte Ausbildung für den Therapeuten mit seinem Hund.
Leider ist die Bezeichnung „Therapiebegleithund“ nicht geschützt und es gibt keine allgemein gültigen Leitlinien für diese Ausbildung, aber es wird daran gearbeitet. Ebenso gibt es bis heute keine Kostenübernahme durch die Krankenkassen, derzeit ist die tiergestützte Therapie ein Zusatzangebot durch den Therapeuten. Diese Arbeit erfordert für den Therapeuten ein großes Fingerspitzengefühl im Umgang mit dem Patienten und dem Hund.
Nicht zu jeder Behandlung sollte beziehungsweise muss der Hund dabei sein. Man muss den Einsatz zu jeder Therapie genau abwägen und den momentanen Nutzen überdenken.